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Katharina Sallenbach (*1920 - 2013) Gefangener Mond, 2000, Messing, Inv. Nr. 17517, Kunstsammlung Kanton Zürich mehr
Ursprünglich studiert Katharina Sallenbach Malerei, findet danach aber bald zur Bildhauerei. In den frühen 1950er Jahren pflegt sie Kontakte zu den Zürcher Konkreten, welche sie neben Constantin Brancusi stark prägen. Ihr Stil wandelt sich vom Figürlichen zum Abstrakten.
Ende der 1970er Jahre folgen Plastiken, an denen einzelne Teile geöffnet oder anderweitig verändert werden können. Im Innern enthalten sie oft lose oder bewegliche Elemente. In den 1980er Jahren entwickeln sich diese Skulpturen zu offenen Körpern, die durch das Berühren oder Bewegen einzelner Elemente zu Klangobjekten werden.
Das Spätwerk seit 1990 prägen die sogenannten Flecht-Skulpturen, Objekte aus verflochtenen Metallstäben. Dazu zählt auch der «gefangene Mond» aus dem Jahr 2000. Das umgebende Gerüst erinnert entfernt an japanische
Shoji, Schiebetüren aus Holzsprossen und Reispapier, und verweist damit auf die fünf Japanreisen Sallenbachs. Dabei setzte sie sich auch mit der Philosophie des Zen auseinander.
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Christoph Brünggel (*1980) for VII #1-7, 2016, Inkjet auf Papier, Inv. Nrn. 18667-18673, und for VIII, 2016, deformierte, polierte Messingrundrohre, Inv. Nrn. 18674-18675, Kunstsammlung Kanton Zürich mehr
Christoph Brünggel arbeitet interdisziplinär. Er ist Installations- und Objektkünstler, Fotograf und Musiker. Zerbrechlichkeit und Instabilität, Ökologie und die komplexen Verstrickungen der menschlichen und nicht-menschlichen Welt bilden den Kern seines künstlerischen Interesses.
Die beiden Werke «for VII» und «for VIII» bringen Innen- und Aussensicht zusammen. Die beiden deformierten Messingrohre lehnen leger an der Wand wie nonchalant Wartende. Ihre Form erinnert aber auch entfernt an Trinkhalme.
Die siebenteilige Fotografie-Serie «for VII» zeigt uns das Innenleben der Rohre. Durch die geschickt eingesetzte Beleuchtung erscheint das Messingrohr wie eine golden glänzende Wasseroberfläche, in die gerade etwas eingetaucht ist, oder als Visualisierung von Schallwellen, ein Verweis auf die Tätigkeit Brünggels als Musiker.
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Ursula Hirsch (*1952) Maturité (aus der Serie: Wir, die Sitzgesellschaft (Kommunikation Ich Du Wir)), 2005, Fichtenholz, Schale, blattvergoldet, Linsen, Inv. Nr. 19027, Kunstsammlung Kanton Zürich mehr
Die Installations- und Konzeptkünstlerin Ursula Hirsch wurde in Zürich geboren. Neben Licht- und Objektkunst fertigt sie auch Farbkonzepte für Architektinnen und Architekten, was ihre Affinität für Raum- und Farbwirkung zeigt.
Hirsch verwebt in ihrer Kunst spielerisch konzepthafte Ansätze mit assoziativem Denken, so auch bei «Maturité», einer Arbeit, die 2005 für die Ausstellung «Le pain urbain» in Bern entstand. Die geometrische Figur nach menschlichen Massen (160 cm Körpergrösse) erinnert gleichzeitig an einen Altar, an Erntedank, aber mit der Linsen-Schale im Zentrum auch an Fruchtbarkeit.
Das Werk zeigt, dass die konstruktiven Formen für die Künstlerin stets auch Trägerinnen emotionaler Werte sind, es geht ihr nicht um das Herunterbrechen auf das Einfache. Hirsch hat einen ausgeprägten Sinn für Spannungsfelder, hier zwischen Figürlichem und Ideellem.
«Maturité» ist aus Fichtenholz gefertigt, die kantige Form wird durch die goldgelbe Farbe mit Energie und Wärme aufgeladen.
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Conrad Meier (*1960) ohne Titel, 1990, Mischtechnik auf Leinwand, Inv. Nr. 20067, Kunstsammlung Kanton Zürich mehr
Conrad Meier findet nach der Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Basel bald zur ungegenständlichen Malerei. Neben der Fotografie sind seine bevorzugten Medien die Öl- und hauptsächlich die Tuschemalerei.
Das hier ausgestellte, ältere Werk wirkt aus heutiger Sicht eher atypisch für das Oeuvre Meiers. In den letzten fast 20 Jahren entstanden zahlreiche meist monochrome Malereien mit Tusche auf grossem Papier. Dabei entsteht der finale Farbton durch vielschichtiges Auftragen der Tusche direkt auf dem Papier, wobei Meier nur die drei Grundfarben Blau, Rot und Gelb verwendet.
Bewusste Bewegung ist Meier in seiner Arbeit sehr wichtig. Auch lässt er sich völlig auf seine Materialien ein, lässt absichtlich Raum für das Unvorhergesehene. Atmung, Rhythmus, aber nie sturer Takt sind stets aus seinen Arbeiten herauszuspüren.
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Sabian Baumann (*1962) home 20, No. 2, 11, 12; home23, No. 2; home 25, No. 5, 2001, Videostills auf Fotopapier, Inv. Nrn. 10334-10337, 10342, Kunstsammlung Kanton Zürich mehr
Sabian Baumann studiert Kunst an der Hochschule für Gestaltung in Zürich. Er* arbeitet in den Bereichen der Installation, Zeichnung, Video und Objektkunst und engagiert sich sowohl künstlerisch als auch als Organisator* Gender-aktivistisch.
Die Videos, aus denen die hier ausgestellten Stills stammen, entstanden ursprünglich als Kunst-und-Bau-Intervention für das Stadtspital Triemli (2001). Die Projekteingabe Baumanns wurde von der Jury gutgeheissen, die Platzierung wurde dann aber durch die Direktion verhindert.
Die Videos zeigen unsere Alltagswelt in Zeitlupe, wobei die Kamera hauptsächlich in Nahaufnahmen die Oberflächen abtastet. Totalen sind selten, wenn, dann sieht man Gesamtansichten nur unscharf. Der Titel «home» kann sowohl als «Zuhause» als auch «Heimat» übersetzt werden und versucht damit, Entschleunigung, Wiedererkennbarkeit und Wohlbefinden zu schaffen.
*Der Genderstern steht für die Vielfalt von queeren und non-binären Identitäten.
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Dominik Stauch (*1962) Serie: Hurricane, 2015, 6 Lithografien, Inv. Nr. 18211, Kunstsammlung Kanton Zürich mehr
Dominik Stauch verbringt seine Kindheit in London, Kairo und Cleveland (Ohio, USA) und studiert in den 1980er Jahren Kunst in Berlin.
Stauch, der seine Arbeiten stets aus dem Selbstverständnis eines Malers heraus entwickelt, experimentiert seit seinen künstlerischen Anfängen mit dem Instrumentarium der konkreten Kunst, seriellen und konstruktiven Konzepten, also mit Farbe, Form, Linie und Raum.
Der Titel «Hurricane» verweist auf das Auge des Sturms, das der Künstler in dieser sechsteiligen Serie ins Zentrum seiner Lithografien geschnitten hat. Die Motive vereinen Bilder aus dem allgemeinen kulturellen Bewusstsein, beispielsweise die bekannte Aufnahme von Bob Dylan mit Muhammad Ali oder den Raketenabschuss der Apollo 8-Mission.
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